Wer zahlt das Pflegeheim, wenn die Rente nicht reicht?
Die Kosten für einen Platz in einem Pflegeheim sind hoch und übersteigen die finanziellen Möglichkeiten vieler Seniorinnen und Senioren. Besonders belastend ist dies, wenn die eigene Rente nicht ausreicht, um die monatlichen Pflegekosten zu decken.
Doch was passiert in solchen Fällen? Wer kommt für die verbleibenden Kosten auf? Dieser Blogbeitrag beleuchtet die möglichen finanziellen Unterstützungssysteme sowie Alternativen in Deutschland, die Pflegebedürftigen und ihren Familien zur Verfügung stehen.
Das Rentensystem in Deutschland verstehen
Das deutsche Rentensystem basiert auf dem Umlageverfahren. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zahlen im Laufe ihres Berufslebens in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Im Ruhestand erhalten sie dann eine monatliche Rente, die jedoch oft nicht ausreicht, um die vollen Kosten eines Pflegeheimplatzes zu tragen. Pflegekosten belaufen sich in der Regel auf mehrere tausend Euro pro Monat, und besonders in Ballungszentren sind die Preise tendenziell noch höher.
Was passiert, wenn die Rente nicht reicht?
Reicht die Rente nicht aus, um die Pflegekosten zu decken, stehen glücklicherweise verschiedene finanzielle Hilfen zur Verfügung. Der erste Schritt besteht darin, weitere Einkommensquellen oder Vermögenswerte heranzuziehen. Dazu gehören Sparguthaben, Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung oder Leistungen der Pflegeversicherung.
Pflegeversicherung
Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt einen Teil der Pflegekosten ab, jedoch meist nicht den vollen Betrag. Der Eigenanteil, den Pflegebedürftige selbst tragen müssen, bleibt nach Abzug der Leistungen der Pflegeversicherung bestehen und kann je nach Pflegegrad und Einrichtung erheblich ausfallen.
Sozialhilfe (Hilfe zur Pflege)
Wenn alle finanziellen Mittel ausgeschöpft sind, besteht die Möglichkeit, Sozialhilfe zu beantragen. Die sogenannte "Hilfe zur Pflege" unterstützt Pflegebedürftige, deren eigenes Einkommen und Vermögen für die Deckung der Pflegekosten nicht ausreichen. Die zuständige Stelle prüft hierbei, ob der betroffene Antragsteller bedürftig ist und in welchem Umfang Unterstützung gewährt wird.
Voraussetzungen für Hilfe zur Pflege:
- Der Pflegebedarf muss ärztlich nachgewiesen werden.
- Eigenes Vermögen bis zu einem gewissen Schonvermögen (derzeit 10.000 Euro) darf behalten werden.
- Einkommen von Familienangehörigen wird unter bestimmten Bedingungen angerechnet.
Unterhaltspflicht der Familie
Nach deutschem Recht (Bürgerliches Gesetzbuch, § 1601 BGB) sind Kinder grundsätzlich verpflichtet, finanziell zum Unterhalt ihrer Eltern beizutragen, wenn diese ihren eigenen Lebensunterhalt und die Pflegekosten nicht mehr decken können. Diese sogenannte Elternunterhaltspflicht greift jedoch erst, wenn das Einkommen des Kindes einen Freibetrag übersteigt. Seit 2020 liegt dieser Freibetrag bei einem Bruttoeinkommen von über 100.000 Euro pro Jahr, was für viele Haushalte eine Entlastung darstellt.
Alternative Wohnformen zur Pflegeheimen
Wenn ein Pflegeheim finanziell nicht tragbar ist oder vermieden werden soll, bieten sich alternative Wohn- und Betreuungsformen an:
Tagespflege
Einrichtungen wie die Tagespflege Riesa bieten Senioren eine betreute Umgebung während des Tages, während sie abends in ihre gewohnte Umgebung zurückkehren können. Dies entlastet sowohl die Pflegebedürftigen als auch ihre Angehörigen.
Betreutes Wohnen
Senioren-Wohngemeinschaften (Senioren-WG) sind alternative Wohnformen für ältere
Menschen, die in einer gemeinschaftlichen Umgebung mit professioneller Betreuung leben möchten.
Ambulante Pflege
Mobile Pflegedienste kommen direkt nach Hause und übernehmen Pflegeaufgaben sowie Unterstützung im Alltag, sodass ein Umzug in ein Heim hinausgezögert werden kann.
Staatliche Unterstützungsprogramme
Neben der Pflegeversicherung gibt es weitere staatliche Programme, die finanzielle Hilfen bieten:
Pflegewohngeld
Manche Bundesländer bieten Pflegewohngeld an, um die Kosten speziell für die Unterbringung in einem Pflegeheim zu reduzieren.
Zuschüsse aus der Pflegekasse
Neben den regulären Leistungen können Betroffene zum Beispiel Zuschüsse für barrierefreie Umbauten des Wohnraums oder Verhinderungspflege beantragen.
Landesspezifische Förderprogramme
Programme wie das Landespflegegeld in Bayern helfen, zusätzliche Kosten abzufedern.
Unterstützung für Sie und Ihre Familie
Die steigenden Pflegekosten stellen viele Familien vor große Herausforderungen, doch es gibt zahlreiche Unterstützungsangebote. Informieren Sie sich frühzeitig über die verfügbaren Optionen und profitieren Sie von professioneller Beratung, wie sie beispielsweise von der Tagespflege Riesa angeboten wird.
Kostenlose Beratung: Vereinbaren Sie einen Termin und erfahren Sie, wie Sie oder Ihre Angehörigen finanziell entlastet werden können.